Barbara Hollborn

Psychosoziale Beratung und Coaching

  

Schulcoaching - Eine Schulleiterin und eine Lehrerin berichten

  

Frau Barbara Hollborn erklärte sich ab dem Schuljahr 2008/2009 bereit als Lesepatin Schüler zu betreuen, die auf Grund von Sprachschwierigkeiten und nicht deutscher Muttersprachen eine individuelle Betreuung benötigten. Frau Hollborn, die gerade dabei war, ihre Ausbildung als Lebens-und Sozialberaterin zu beenden, nahm sich in zunehmendem Maße auch derjenigen Fälle an, die in sozialer Hinsicht eine Betreuung brauchten.

Immer, wenn es in einer Schulklasse Krisensituationen gab, konnte Frau Hollborn einspringen und mit ihrer Intuition und Geschick die Lage entschärfen. Dies erwies sich deswegen als wertvoll, weil das Warten auf einen Termin bei der Schulpsychologin viel zu lange gedauert hätte. In mehreren Einzelfällen begleitete Frau Hollborn die SchülerInnen über längere Zeit und konnte sowohl das Selbstvertrauen schwacher Schüler stärken, die Motivation steigern als auch hochbegabten Schülern, die während des Unterrichts störten, Wege aufzeigen, wie sie ihre Fähigkeiten anderweitig einsetzen konnten.

Besonders wertvolle Hilfe leistete Frau Hollborn bei Schülern, die auf Grund ihrer familiären Situation traumatisiert waren und wo nicht nur eine Betreuung der Kinder, sondern auch der Eltern notwendig war. Oft konnten dadurch leidvolle Situationen für die Familien vermieden werden.

Rückblickend kann festgestellt werden, dass manche Kinder, denen vor einigen Jahren ein Absturz oder Totalversagen gedroht hätte, mittlerweile voll in den Klassen integriert sind und nichts mehr von den damaligen Problemen zu bemerken ist. Dies ist in erster Linie dem Einsatz von Frau Hollborn zu verdanken.

Christine H., Schulleiterin einer Volksschule in den Jahren 2007 – 2010

Ausgehend von der Tätigkeit einer Lesepatin entwickelte sich Frau Barbara Hollborn während der Ausbildung zur Lebens- und Sozialberaterin zu  einer Betreuerin in Krisensituationen. Nicht nur ein ( suizid )gefährdeter Schüler, auch seine Familie und sein Umfeld wurden kompetent begleitet und betreut. Durch diese professionelle Krisenintervention gelang es, dem Schüler wieder Mut und Selbstvertrauen zu geben und ihn in den Schulalltag zu reintegrieren, sodass er seine Schullaufbahn gut fortsetzen konnte. Auch innerfamiliäre Konflikte wurden aufgearbeitet und Zukunftsvisionen erstellt.

Ingrid S., Klassenlehrerin einer 4. Klasse

 

Schulcoaching, Safe_Space

  

Als neuer Klassenvorstand der 3c einer Neuen Wiener Mittelschule traf ich  im vergangenen Schuljahr auf eine lebendige, freundliche und leistungsmäßig sehr heterogene Gruppe, die aus 25 Kindern, je zur Hälfte Mädchen und Burschen bestand und in der eine insgesamt recht positive Einstellung zur Schule und zum Lernen bestand.

 Ein Schüler der Klasse, T, fiel mir von Beginn an durch sein verzweifeltes Bemühen um Anerkennung, durch seine motorische Unruhe und die damit verbundene Störung des Unterrichts auf, wobei er aber gleichzeitig auch ein sehr begabter Schüler war.

Am Elternabend lernte ich Ts Eltern kennen, die beide eine Menge Kritik am Unterricht im Allgemeinen, aber auch an der schulischen Organisation anbrachten, und das in einem sehr aggressiven und vorwurfsvollen Ton. Im Laufe des Wintersemesters wurden die Vorwürfe der Eltern immer schwerwiegender, während T immer vorlauter, oft als eine Art Klassenclown, auftrat. Im Oktober kam es schließlich dazu, dass  er mir während eines Gartenaufenthalts fast seinen Rucksack an den Kopf knallte.

Auch auf dem Schulweg  kam es zu Problemen – T ist im Laufe seiner Schulzeit immer wieder in Konflikte verwickelt gewesen. Es kam zu Rangeleien und Streitereien, wobei sich T keiner Schuld bewusst war. Sein Verhalten wurde auch von den Eltern unterstützt, die den Beteuerungen ihres Sohnes, weder provoziert noch irgendeinen Beitrag zum Eskalieren der Situation geleistet zu haben, immer Glauben schenkten. Schließlich kam es so weit, dass die Eltern der Meinung waren, die Schule könne die Sicherheit ihres Sohnes nicht mehr garantieren.

Unterstützung zu Safe _Space

Dass diese schwierige Situation im Laufe des weiteren Schuljahres doch noch zu einem konstruktiveren Miteinander des betroffenen Schülers, der Klasse und mir als Lehrerin wurde, ist zu einem großen Teil der Unterstützung von Barbara Hollborn von Safe_Space zu verdanken. Immer wieder stand sie für Gespräche und Beratungen zur Verfügung. Frau Hollborn führte auch selbst Coachinggespräche mit T und seinen Eltern.

Im Sommersemester beruhigte sich die Situation deutlich: Die Eltern trauten ihrem Sohn zu, seine Konflikte in der Schule eigenständig zu lösen und mischten sich nicht mehr ständig in seine Angelegenheiten ein. Ich konnte feststellen, dass T mehr Vertrauen zu mir fasste und ich versuchte, ihn bestmöglich zu begleiten und bei Konflikten in der Klasse zu beraten.

Besonders freue ich mich noch immer darüber, dass sich T zu Ende des Semesters bei mir für die Unterstützung, die ich ihm im Laufe des Schuljahres gegeben habe, herzlich bedankt hat.